Die Geschichte des Portemonnaies

Ob aus Leder, Stoff oder sogar Papier – Portemonnaies begleiten uns täglich. Sie hüten unser Geld, unsere Karten und manchmal sogar kleine Geheimnisse. Doch hast du dich schon mal gefragt, woher dieses praktische Accessoire eigentlich kommt und wie es sich über die Jahrhunderte verändert hat?
Die Anfänge | Antikes Griechenland und Rom
Die Wurzeln des Portemonnaies reichen weiter zurück, als man vielleicht vermuten würde. Schon im antiken Griechenland und im Römischen Reich nutzten Menschen einfache Behältnisse zur Aufbewahrung von Münzen – meist als sogenannte „Kapseln“ bekannt. Diese frühen Geldbehälter bestanden aus Materialien wie Leder, Leinen, Stoff oder sogar Metall und wurden in der Tunika oder unter dem Gürtel getragen.
Allerdings hatten sie mit der heutigen Geldbörse noch wenig gemeinsam. Sie waren oft unhandlich, nicht selten schwer und boten kaum Sicherheit. Vielmehr dienten sie der reinen Aufbewahrung – ein praktisches Mittel, um die neu eingeführten Münzsysteme der Antike überhaupt transportieren zu können. In einer Welt, in der das Münzgeld zunehmend den Tauschhandel ablöste, war das Bedürfnis nach einem tragbaren Geldbehälter eine logische Entwicklung.
Interessanterweise galten diese „Geldkapseln“ auch als Zeichen wirtschaftlicher Aktivität. Händler, Soldaten oder Steuereintreiber trugen sie mit sich, teils sogar verborgen in der Kleidung. Während wohlhabende Römer ihr Vermögen lieber in Truhen oder bei Geldverwaltern lagerten, trug der Durchschnittsbürger sein Geld unterwegs buchstäblich am Körper.
Fun Fact: Der römische Schriftsteller Plautus erwähnte bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. eine Art Geldbeutel, den man „marsupium“ nannte – ein Begriff, aus dem später das französische „bourse“ und das englische „purse“ hervorgingen. Sprache und Stil des Portemonnaies haben also ebenfalls antike Wurzeln.
Das Mittelalter | Leder und Gürtelbörsen
Im Mittelalter nahm das Portemonnaie eine neue, deutlich praktischere Form an. Aus robustem Leder gefertigt, präsentierte es sich meist in ovaler oder runder Gestalt – ideal, um Münzen sicher zu verstauen. Diese sogenannten „Gürtelbörsen“ waren oft größer als moderne Geldbörsen und wurden sichtbar an einem Gürtel getragen, entweder am Hosenbund oder direkt an einem Hüftgurt. Das war nicht nur eine Frage der Funktionalität, sondern auch ein Zeichen des sozialen Standes: Wer eine prall gefüllte Börse am Gürtel trug, ließ unmissverständlich erkennen, dass er es sich leisten konnte.
Erstmals kamen in dieser Zeit auch Verschlüsse ins Spiel – einfache Zugbänder, Haken oder Knöpfe, die dafür sorgten, dass das Geld beim Reiten, Laufen oder Arbeiten nicht herausfiel. Das war besonders wichtig, denn Geld war zwar seltener im Umlauf als heute, aber entsprechend wertvoll. Und Diebe gab es damals natürlich auch schon: Die sogenannten „Beutelschneider“ – ja, der Begriff stammt tatsächlich aus dieser Epoche – hatten es auf die offen sichtbaren Börsen abgesehen und schnitten sie mit schnellen Handgriffen vom Gürtel ab.
Zugleich war die Börse nicht nur ein Geldbeutel, sondern ein fester Bestandteil der Kleidung. Wer es sich leisten konnte, ließ sie verzieren: mit Stickereien, Metallbeschlägen oder sogar kleinen Wappen – frühe Mode-Statements, wenn man so will. Die mittelalterliche Börse war damit mehr als nur ein Aufbewahrungsort für Münzen – sie war Ausdruck von Status, Stil und Schutz in einem.
Fun Fact: Manche mittelalterliche Geldbörsen hatten kleine Glöckchen – nicht zur Zierde, sondern als Alarmanlage gegen Diebe. Klingelte es am Gürtel, war Vorsicht geboten: Ein Beutelschneider könnte am Werk sein.
Das 18. Jahrhundert | Aufstieg der Portemonnaies
Im 18. Jahrhundert erlebte das Portemonnaie einen regelrechten Aufschwung – nicht nur funktional, sondern auch modisch. Die Geldbörse wurde kleiner, eleganter und deutlich vielseitiger. Während sie zuvor vor allem ein praktisches Accessoire für Männer war, fand sie nun zunehmend auch ihren Platz in der Garderobe von Frauen. Mit dem Wandel der Kleidung – weg von schweren Gewändern hin zu körpernäheren Schnitten – passte sich auch die Börse an: Sie wurde kompakter, sodass sie in Jackentaschen oder Retiküls, den kleinen Handtaschen der Damenwelt, verstaut werden konnte.
Gleichzeitig veränderte sich die Herstellung. Die beginnende Industrialisierung führte dazu, dass Portemonnaies nicht mehr ausschließlich von Hand gefertigt wurden, sondern zunehmend maschinell produziert werden konnten. Dadurch wurden sie günstiger und für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Das Angebot explodierte förmlich: von einfachen Ledermodellen bis hin zu kunstvoll verzierten Stücken aus Brokat, Seide oder mit Metallrahmen – es war für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.
In der Mode des 18. Jahrhunderts wurde das Portemonnaie auch ein Statement. Edle Damen trugen fein gestickte Geldtäschchen, teils mit Perlen, Goldfäden oder Monogrammen geschmückt – oft individuell angefertigt. Die Geldbörse war nicht länger nur ein Behälter für Münzen, sondern wurde zum modischen Begleiter – ein kleines Statussymbol mit persönlicher Note.
Fun Fact: In Frankreich nannte man die eleganten Geldtäschchen der Damen „bourse de main“. Diese kleinen Schmuckstücke waren so beliebt, dass es als Zeichen von Eleganz galt, sie bei Bällen oder Empfängen sichtbar bei sich zu tragen – quasi die „It-Bag“ des Rokoko.
Vom Industriezeitalter zur Moderne | Portemonnaies im Wandel der Zeit
Mit dem 19. Jahrhundert begann eine spannende Phase für das Portemonnaie – geprägt von Industrialisierung, neuen Materialien und veränderten Lebensgewohnheiten. Dank der maschinellen Fertigung wurden Geldbörsen erstmals in großen Stückzahlen produziert und für viele Menschen erschwinglich. Die Formen wurden vielfältiger: Neben den bewährten Lederbörsen fanden sich nun auch Modelle aus Samt oder Seide, häufig mit kunstvollen Stickereien oder Metallrahmen, die zugleich als Verschluss dienten.
Ein wichtiger Meilenstein war die Verbreitung des Papiergeldes. Plötzlich musste das Portemonnaie nicht mehr nur Münzen, sondern auch Geldscheine sicher und knitterfrei transportieren können. Das führte zur Entwicklung spezieller Fächer und Taschen, die bis heute Standard sind. Gleichzeitig wuchs die Bedeutung des Portemonnaies als modisches Accessoire – besonders für Frauen, die es nun oft in ihren Handtaschen mitführten. Diese entwickelten sich im 20. Jahrhundert von simplen Täschchen zu stilvollen, manchmal sogar von bekannten Designern kreierten Objekten.
Technische Neuerungen wie Reißverschlüsse, Druckknöpfe und Klettverschlüsse machten das Handling komfortabler und sicherer. Und mit der steigenden Bedeutung von Kreditkarten kamen auch weitere Fächer hinzu, die speziell für Plastikkarten konzipiert waren – eine frühe Form der modernen „Smart Wallets“.
Im 20. Jahrhundert verschmolzen Funktionalität und Stil immer enger. Große Luxusmarken oder später auch kleinere Designer prägen seitdem das Bild der Geldbörse als begehrtes Designobjekt. Trotzdem bleibt das Portemonnaie vor allem eines: ein praktischer Begleiter, der mit dem Zeitgeist und den Bedürfnissen seiner Träger:innen Schritt hält – vom einfachen Lederbeutel der Antike bis zur multifunktionalen Designer-Wallet von heute.
Fun Fact: Ende des 19. Jahrhunderts kam das erste Portemonnaie mit Reißverschluss auf den Markt – eine echte Revolution, denn vorher wurden Münzen und Scheine meist mit Bändern oder Metallklammern gesichert. Anfang des 20. Jahrhunderts waren Geldbörsen oft so klein, dass manche Frauen sie lieber an einer Kette trugen oder als Brosche befestigten – praktisch und stylisch zugleich!
Das Portemonnaie heute | Vielseitig, Clever, Stylish
Heutzutage ist die Welt der Portemonnaies unglaublich vielfältig – von minimalistischen Slim-Wallets, die nur das Nötigste beherbergen, bis hin zu luxuriösen, kunstvoll verzierten Modellen, die ebenso ein modisches Statement sind wie ein praktischer Begleiter. Dabei spiegeln sie stets die aktuellen Trends wider und passen sich den Bedürfnissen ihrer Besitzer:innen an: Ob RFID-Schutz gegen digitale Diebstähle, multifunktionale Kartenfächer oder nachhaltige Materialien – moderne Geldbörsen sind so smart und individuell wie nie zuvor.
Trotz aller Innovationen bleibt eines gleich: Das Portemonnaie bewahrt unsere wichtigsten Wertsachen sicher auf und begleitet uns täglich durchs Leben – mal als dezenter Helfer, mal als stylisches Accessoire. Gleichzeitig zeigt die Geschichte des Portemonnaies, wie eng dieses kleine Objekt mit der menschlichen Entwicklung und Gesellschaft verwoben ist. Es ist nicht nur ein praktisches Utensil, sondern auch ein Spiegel kultureller und wirtschaftlicher Veränderungen.
Fun Fact: Während viele moderne Portemonnaies mit smarten Technologien punkten, setzen andere auf ungewöhnliche Materialien: So gibt es heute auch Modelle aus einer Mischung aus Papier und Latex – wasser- und reißfest, leicht und nachhaltig, wie wir sie hier bei STARBEIT anbieten. Eine clevere Kombination aus Tradition und Innovation!
Und die Zukunft
Das Portemonnaie bleibt ein unverzichtbarer Begleiter, der sich ständig neu erfindet – ob durch digitale Features, nachhaltige Materialien oder modernes Design. Es verbindet praktische Funktionalität mit persönlichem Stil und spiegelt so den Wandel unserer Lebensgewohnheiten wider. Auch in einer zunehmend digitalen Welt wird es seinen Platz behalten und uns weiterhin durch den Alltag begleiten.